Pressemitteilung

 

Sprengstoffanschlag auf Briefkasten von Einbecker Antifaschistin – (Blut-)Spur führt offenbar in die rechte Szene Einbecks

 

Göttingen, den 10.06.2020

In den frühen Morgenstunden des 10.06.2020 wurde eine 41 Jahre alte Frau aus Einbeck, welche sich aktiv gegen die in Einbeck ansässige Neonaziszene engagiert, Adressatin eines Sprengstoffanschlages, bei dem der in der Eingangstür des von ihr bewohnten Hauses befindliche Briefkasten mittels eines Sprengsatzes zerstört wurde. Die Sprengwirkung war so stark, dass Trümmer des Briefkastens mehrere Meter weit in den Wohnbereich geschleudert wurden. Bei der Durchführung des Anschlages wurde offenbar einer der Täter verletzt, denn sowohl an der Tür als auch vor dem Haus der Betroffenen fanden sich Blutspuren. Diese konnten durch die herbeigerufene Polizei zu einem Gebäude wenige Straßen entfernt verfolgt werden. Im Gebäude selbst, welches von Mitgliedern der Einbecker Neonaziszene bewohnt werden soll, wurde eine verletzte Person angetroffen, deren Verletzungen zu den aufgefundenen Blutspuren passen. Die Betroffene war bereits in der Vergangenheit Adressatin von Bedrohungen durch Mitglieder der Einbecker Neonaziszene. Der Übergriff reiht sich damit ein in die bereits länger anhaltende Serie von Übergriffen durch Neonazis gegen engagierte AntifaschistInnen in Südniedersachsen. Der Göttinger Rechtsanwalt Rasmus Kahlen, der die Betroffene vertritt, sieht in dem Anschlag eine neue Dimension der Gewalt von Neonazis in Einbeck und betont: „Das Ausmaß der angerichteten Zerstörung zeigt, wie gefährlich der Sprengsatz offensichtlich gewesen ist. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn sich ein Mensch hinter der Tür befunden hätte.“

 

Für Rückfragen steht Rechtsanwalt Rasmus Kahlen unter den vorbezeichneten Kontaktdaten zur Verfügung.